Auch der Zahnarzt ist bei Patienten mit Bisphosphonat-Therapie gefragt. Diese Therapie in Kombination in Kombination mit anderen Medikamenten scheinen eine negative Wirkung im Kieferbereich zu haben, welche im schlimmsten Fall zu einer Kiefer-Osteonekrose führen kann.
Die Gründe für die Entstehung von Kiefer-Osteonekrosn unter Bisphosphonat-Therapie ist allerdings noch nicht bekannt. Sie und Ihr behandelnder Zahnarzt sollten auf mögliche Anzeichen einer Kiefer-Osteonekrose achten.
Kiefer-Osteonekrosen sind hinsichtlich Ihrer Definition, ihrer Ursache und ihrer Häufigkeit nur unvollständig verstanden:
Risikofaktoren:
- mangelnde Mundhygiene
- Zahnchirurgische Eingriffe wie eine Zahnentfernung, ein Trauma, dentale Eingriffe oder eine Zahnprothese
- lokale Infektionen wie eine Parodontose oder eine infektiöse Erkrankung
Allgemeine Risikofaktoren:
- Strahlentherapie von Kopf und Hals
- Chemoherapie
- Corticosteroid-Therapie
- Beeinträchtigung der lokalen Perfusion wie Koagulopathien, Gefäßerkrankungen, oder vasokonstriktorische Änasthetika
- zu viel Alkoholgenuss
- Rauchen
- schlechter Ernährungszustand
Diagnosehinweise für den Zahnarzt:
Schmerzen, Schwellungen oder Infektionen des Zahnfleischs, die Lockerung von Zähnen, eine schlechte Heilung des Zahnfleischs, Tauheit oder dumpfer Druck im Kiefer sowie eitriger Ausfluss sind Symptome der Kiefer-Osteonekrose. Beim Auftreten dieser Befunde sollten Sie unverzüglich Ihren Zahnarzt aufsuchen und auf die Einnahme der Bisphosphonate hinweisen.
Klinische Erstbefunde bei Verdacht auf Kiefer-Osteonekrosen können zeigen:
- Chronische Infektionen des Kieferknochens oder der Zähne
- verzögerte oder fehlende Heilung der Zahnhöhle nach Zahnentfernungen
- Freiliegender Kieferknochen mit oder ohne Beschwerden (Schmerzen)
Falls die Diagnose Kiefer-Osteonekrose gestellt wird nehmen Sie umgehend mit Ihrem Zahnarzt Kontakt auf. Dieser wird mit Ihrem behandelnden Arzt mögliche Schritte abstimmen.
Mögliche Therapieoptionen nach Absprache mit Ihrem Zaharzt:
- Konservierende Grundhaltung
- Wundpflege
- Spülungen des Mundes, mit einem Präparat ohne Alkohol wie 0,12% Chorhexidin
- Abtragen von Sequestern
- Bis zur Heilung antibiotische Therapie
- Schmerz- und Verlaufskontrolle
- Operative Eingriffe bei möglichen Komplikationen
Allgemein sollte bei jedem Eingriff im Mundbereich immer eine antibiotische Therapie erfolgen. Diese sollte bis zur Heilung gegeben werden.
Referenz: Expert Panel Recommendations for the Prevention, Diagnosis and Treatment of Osteonecrosis of the Jaw
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